Die Wochenenden im Sommer waren eigentlich verplant mit Verbesserungsarbeiten an unserem Van. An diesem August-Wochenende gönnten wir uns jedoch eine Pause, um in den Süd-Osten der Provinz zu fahren. Dieses Mal waren wir ohne Van unterwegs. Alexandra’s Eltern hatten uns zu unserem einjährigen Hochzeitsjubiläum einen Aufenthalt im Chalets Villégiature und Pourvoirie Daaquam geschenkt, inklusive Quad Fahren (Vielen Dank an euch! :)). Den Samstag verbrachten wir mit Aktivitäten in der Pourvoirie, und am Sonntag besuchten wir den Parc regional du Massif du Sud.
Was ist denn eine Pourvoirie?
Eine Pourvoirie in Québec ist ein touristisches Unternehmen, das Infrastruktur und Dienstleistungen für Aktivitäten in der Natur anbietet. Der Fokus liegt meist auf Angeln oder Jagd. Dazu gibt es oft ein breites Angebot an Outdoor-Aktivitäten, wie Kayak fahren oder Wandern.
Pourvoirie Daaquam
Die Fahrt von Lévis nach Daaquam dauert ca. 1h30 und führt über Landstraßen und kleine Dörfer. Für das Mittagessen machten wir einen Zwischenstopp an der Casse-Croûte chez Mike – eine Imbissbude an einer Kreuzung wenige Kilometer vor unserem Ziel. Wir bestellten uns Poutine und ein paar Hähnchen-Nuggets. Die Nuggets waren zart und super lecker, und die Portion Poutine riesig.
Quad fahren bis an die amerikanische Grenze
Unsere Hauptaktivität am Samstag war das Quad-Fahren. Wir hatten für drei Stunden zwei Quads für vier Personen reserviert. Ein vierer Quad wäre auch möglich gewesen, aber so konnte jeder etwas länger das Steuer übernehmen.
Nach einer kurzen Einführung über das Fahrzeug und die Route, fuhren wir los. Der Weg führte uns über Waldwege direkt an der Grenze zu den USA. Als Highlight hielten wir an einer Lichtung die Zugang zur Grenzlinie erlaubte. Eine Kamera, alleine mitten im Wald, stellte sicher, dass wir auch keinen Unfug trieben.
Besonders Spaß hatten wir bei einigen Abschnitten an denen der Weg überschwemmt war. Ansonsten waren die Waldwege in guten Zustand. Insgesamt war es ein tolles Erlebnis das Quad Fahren. Eine gute Möglichkeit die Landschaft abseits der Landstraßen kennenzulernen.
Herberge
Übernachtet haben wir im Gästehaus der Pourvoirie Daaquam. Unser Zimmer war klein und gemütlich. Mit der Übernachtung waren auch Abendessen und Frühstück inklusive. Viele Zutaten stammen entweder von der Pourvoirie selbst oder aus der Region. Zum Abendessen gab es dann auch Wurst von den eigenen Rindern in Blaubeeren-Soße – passend zur Saison.
Was bietet sie noch?
Außer dem Gästehaus bietet die Pourvoirie Daaquam eine kleine Anzahl Ferienhäuser und Campingplätze. Die Unterkünfte liegen an einem kleinen Fluss. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Ställe für Hühner, Ziegen und Pferde, außerdem zwei kleine Seen zum Angeln. Neben dem Quad fahren, gibt es Aktivitäten wie Reiten, Angeln und Kayak. Die Spezialität ist allerdings die Fahrt mit den Schlittenhunden. Laut dem Besitzer kommen hierfür vor allem Europäer im Winter nach Daaquam.
Regionalpark Massif du Sud
Ursprünglich hatten wir uns überlegt am Sonntag morgen den Fluss mit dem Kayak hinabzufahren. Aufgrund des geringen Wasserstands entschlossen wir uns für eine Wanderung. Wir wollten schon einmal in den Regionalpark Massif du Sud, aber von Lévis war es uns bisher zu weit für einen Tagesausflug. Als wir ankamen, bemerkten wir viele Vans, die im Park die Nacht verbracht haben. Hätten wir das mal vorher gewusst…
Wir entschieden uns für den Weg auf den Mont Chocolat. Die Wanderung ist ausgeschrieben auf eine Dauer von 3h, 8km Länge und 380 Höhenmeter.
Zu Beginn ging es entlang kleiner Flüsse, die wir mehrmals über Holzbrücken überquerten. Während die Brücken hoch und stabil sind, liefen wir am Ufer über Wurzeln und Felsen. Gut ausgebaut ist dagegen der Weg der hoch auf den Gipfel führt, sodass wir hier etwas schneller vorankamen.
Oben angekommen belohnt der Gipfel mit zwei Aussichtspunkte auf die umliegenden Täler.
Aufgrund der Höhenmeter, die vor allem im letzten Abschnitt gemeistert werden müssen, war es für uns eine anstrengende Wanderung. Insgesamt war es aber nicht besonders schwierig. Allerdings hätten wir den Gipfel über einen steileren Weg verlassen können. Wir entschieden uns aber für den selben Rückweg, um unsere Knie zu schonen.
Ein schönes Wochenende in den Appalachen 🙂