Von Saint-Sauveur in die Region Abitibi

Von Beginn an wollten wir Abitibi besuchen. Die Region ist geprägt von der Minenindustrie, die vielen Menschen Arbeit gibt. Besonders neugierig waren wir darauf eine ehemalige Goldmine zu besichtigen, aber auch in der Schönheit der Natur im Nationalpark von Aiguebelle zu verweilen (letzteres viel leider ins Wasser, aber dazu später mehr).

Von Montreal führt die Route 117 in etwa sechs Stunden nach Val d‘Or, eine der drei größeren Städte der Region. Auf dem Weg in Richtung Norden passiert man die Dörfer von Saint-Sauveur, Mont Tremblant und Mont Laurier, beliebte Ausflugsziele zu jeder Saison.

Am Ende dieses Artikels haben wir Empfehlungen für Übernachtungen in Wohnmobil oder Van hinzugefügt.

Übernachtung in Saint Sauveur

Saint Sauveur ist ein beliebter Ort für ein Wochenende außerhalb der Stadt. Viele Großstadtmenschen haben hier ihr Chalet. Ohne Verkehr nur etwa 30 Minuten von Montreal entfernt, braucht es Freitag Nachmittag mindestens doppelt so lange. 

Die Leute kommen im Winter zum Ski fahren und im Sommer um in der Natur zu entspannen. Wir kommen vor allem wegen der netten kleinen Hauptstraße immer wieder gerne nach Saint Sauveur. Mit seinen Restaurants und kleinen Geschäften herrscht hier immer eine gute Stimmung.

Kirche von Saint-Sauveur

Wir haben eine Nacht auf dem Parkplatz des Rathauses verbracht. Die Gemeinde hat diesen zum Übernachten freigegeben. Als wir das Licht ausgemacht haben waren wir ca. 10 Wohnmobile. 

Anschließend ging es von Saint Sauveur fünf Stunden in Richtung Norden nach Val d‘Or. Die Straße führt lange Zeit durch die Réserve faunique de la Vérendrye, ein Naturschutzgebiet der Sepaq, nur wenig erschlossen und fernab der Zivilisation.

Besuch einer ehemaligen Goldmine

In Val d‘Or haben wir die Cité de l’Or besichtigt. In der zweieinhalb stündigen Express Führung ging es 91 Meter hinab in die ehemalige Goldmine, die noch bis Ende der 80er Jahre in Betrieb war.

Ausgestattet mit Mantel, Helm und Lampe wurde unsere Gruppe mit einem Grubenfahrzeug unter Tage gefahren. Unser Führer, der selbst einige Zeit in einer Mine gearbeitet hatte, erklärte uns den Alltag der Minenarbeiter, und erzählte uns allerlei Streiche, die die Erfahrenen den Neuankömmlingen spielten. Besonders beeindruckt waren wir von der Dunkelheit, die uns umgab, als die ganze Gruppe ihre Kopflampen ausschaltete. Jetzt wissen wir, falls die Lampen kaputt gehen, auf keinen Fall bewegen! Zurück auf der Oberfläche wurden wir durch das Labor geführt, in der das Gestein auf seinen Goldgehalt überprüft wurde.

Die Tour war informativ und beeindruckend, und wir empfehlen sie jedem der in der Region Abitibi vorbeikommt. 

Einkleiden im Dry House
Sauerstoffzelt in der Mine
Ehemaliger Minenaufzug

Unser Ziel für die Nacht war der Parc national d‘Aiguebelle. Auf dem Weg liegen mehrere Minen, darunter der Tagebau Malarctic. Ein Belvedere im gleichnamigen Ort direkt neben der Mine gibt eine beeindruckende Aussicht auf die Arbeiten in der Goldmine. Uns blieb nur wenig Zeit, da die Aussichtsplattform nur wenige Minuten später wegen der täglichen Sprengarbeiten geschlossen wurde.

Beeindruckend, aber irgendwie auch deprimierend – Tagebau der Goldmine Malarctic

Kurzer Aufenthalt im Nationalpark von Aiguebelle

Eigentlich wollten wir im Parc national d’Aiguebelle den ganzen Tag wandern. Leider regnete es am Vormittag. Die Wanderwege, die über einige Klippen führen, wurden glitschig und es wurde uns abgeraten loszugehen. Wir machten nur einen kleinen Marsch um die berühmte Hängebrücke des Parks zu sehen. 

Sicht auf die Hängebrücke im Nationalpark von Aiguebelle

Wo kann man in Abitibi mit dem Wohnmobil übernachten?

Hier einige Vorschläge für einen Campingaufenthalt in Abitibi. Die Entfernungen zwischen den einzelnen Touristenattraktionen sollten nicht vernachlässigt werden. Ideal für einen gelungenen Aufenthalt ist es, sich an die verschiedenen Orte zu bewegen.

Parkplatz der Cité de l’Or

Wenn ihr eine Tour durch die Mine plant, ist es sehr praktisch, in der Nähe zu übernachten

Die Cité de l’or bietet Wohnmobilstellplätze direkt auf ihrem Gelände an. Es gibt ca. 5 ausgestattete Plätze mit einem separaten Grundstück und einem Tisch sowie allen Einrichtungen (Wasser, Strom, Abwasser). Sie kosten 30 Dollar pro Nacht. Die andere Option, für die Hälfte des Preises, bietet keinerlei Service. Wir haben uns für diese entschieden, da unser Van keine Anschlüsse benötigt. Allerdings muss man bedenken, dass diese Gebühren lediglich dazu berechtigen, auf dem großen Schotterparkplatz zu übernachten. Wir empfehlen daher trotzdem, die paar zusätzlichen Dollar für einen schönen Stellplatz auszugeben.

Eine telefonische Reservierung ist erforderlich. Alle Infos sind auf ihrer Webseite : https://www.citedelor.com/fr/page/index.cfm?PageID=23

Parc du belvédère in Malarctic

Zufällig entdeckten wir im Park neben dem Mineralogischen Museum und dem Aussichtspunkt in Malartic Schilder, die darüber informierten, dass an einigen Parkplätzen das Übernachtparken erlaubt ist. Es ist ein wunderschöner Park mit Tischen, Spielplatz für die Kinder etc. Wir finden es wirklich toll, dass die Stadt das organisiert. Bitte verhaltet euch mit Respekt gegenüber dem Ort und den Nachbarn, damit dieser Ort offen bleibt. 

Campingplatz im Nationalpark Aiguebelle

Der Parc national d’Aiguebelle bietet mehrere Campingmöglichkeiten in fünf verschiedenen Bereichen des Parks. Es gibt verschiedene Optionen, die zur Verfügung stehen – entweder mit oder ohne Serviceeinrichtungen sowie in Gruppen oder in einem Prêt-à-camper, vom Nationalpark ausgestattete Zelte.

Bei unserem Besuch entschieden wir uns für Abijévis. Er liegt in der Nähe mehrerer Wanderwege und bietet einen Strand und einen Laden direkt am Campingplatz. 

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