Auf Entdeckungstour in San Francisco

Wir haben herausgefunden, warum es so einfach ist, sich in San Francisco zu verlieben. Die einzigartige Architektur und die berühmten Hügel machen San Francisco zu einer der Städte der Welt, in der wir gerne leben würden. Die berühmte Brücke ist zweifellos das meistfotografierte Bauwerk der Menschheit. Und schließlich ist San Francisco eine multikulturelle Stadt, die für ihre Unangepasstheit bekannt ist – wir lieben sie!

Über San Francisco

Spanier gründeten 1776 San Francisco für Neuspanien. Sie wurde zu Ehren des Heiligen Franziskus von Assisi ( spanisch „San Francisco de Asís“) benannt. 

1848 wurde San Francisco, damals noch ein kleines Dorf, von Mexiko an die USA abgetreten. Im selben Jahr wurde in der Gegend ein Goldnugget gefunden! Dies war der Beginn des Goldrausches und zwei Jahre lang wurde die ganze Region von Abenteurern überschwemmt und die Bevölkerung stieg in dieser Zeit auf 25.000 Einwohner an, was der Stadt den Spitznamen „Golden Gate“ (Tor zum Gold) einbrachte. Auch die berühmte Brücke, die Jahrzehnte später eingeweiht wurde, trägt diesen Namen. Für Sportbegeisterte: Nach den Goldgräbern wurde auch die Football-Mannschaft der Stadt benannt: die Forty-Niners.

Heute ist die San Francisco Bay Area, die Silicon Valley und San Jose umfasst, als weltweit führendes High-Tech-Zentrum bekannt, in dem das Durchschnittseinkommen um 50 % über dem nationalen Durchschnitt liegt.

Diese Region Kaliforniens ist auch für den San-Andreas-Graben bekannt, der unter anderem durch San Francisco verläuft und in der Vergangenheit zu großen Katastrophen geführt hat.

Eine besonders instabile Region: der San-Andreas-Graben und seine verheerenden Erdbeben

Es handelt sich um ein etwa 1300 km langes und 140 km breites Verwerfungssystem. Hier trennen sich die tektonischen Platten Nordamerikas und des Pazifiks.

Er verursacht häufig zahlreiche Erdbeben, etwa 200 Beben der Stärke 3 oder mehr pro Jahr und 2 bis 3 kleinere, fast unmerkliche Beben der Stärke 1,5 bis 2 auf der Richterskala pro Tag.

Das tödlichste Erdbeben in der Geschichte Kaliforniens ereignete sich am 18. April 1906, als die Feuerwehr wegen der zerstörten Kanalisation nicht in der Lage war, den dreitägigen Brand zu bekämpfen. Rund 80 Prozent der Stadt fielen den Flammen zum Opfer. Beim letzten großen Erdbeben in San Francisco im Oktober 1989 stürzten nur wenige Häuser ein, dafür aber die Bay Bridge…

Seismologen erforschen die Verwerfung sehr intensiv und obwohl es in letzter Zeit eher ruhig war, wird in den nächsten 30 Jahren mit einem „Big One“ in der Region gerechnet.

Was kann man in San Francisco unternehmen?

Wir haben drei Tage in San Francisco verbracht und versucht, alle Sehenswürdigkeiten der Stadt zu sehen. Aber es gibt noch viel mehr zu entdecken. Das haben wir gemacht:

Sausalito und die Marine Headlands erkunden

Wir haben den ersten Tag in San Francisco verbracht, ohne dabei einen Fuß in die eigentliche Stadt zu setzen! Wir verbrachten den Tag im Nordwesten der Bucht von San Francisco, also direkt nördlich der Golden Gate Bridge.

Die berühmteste aller Hängebrücken: Golden Gate Bridge

Die Golden Gate Bridge ist 67 m hoch, die Pylone sind 230 m hoch. Ihre Gesamtlänge beträgt 2,7 km. Mit einer Spannweite von 1280 Metern hielt sie bis 1964 den Titel der längsten Brücke. Die Brücke wurde in weniger als 5 Jahren geplant und gebaut! Der Bau wurde 1937 abgeschlossen.

Die gewählte Farbe Orange macht die Brücke zu einer der bekanntesten der Welt. Um diese einzigartige Farbe zu erhalten, wird der Anstrich ständig von einer Gruppe von mehr als 30 Malern und Stahlbauern gepflegt, die in luftiger Höhe gegen die Elemente kämpfen.

Marine Headlands

Es handelt sich um eine breite Halbinsel am Ende der Bucht von San Francisco, auf der sich wilde Hügel mit herrlichen Ausblicken auf die Bucht, den Pazifischen Ozean und die Golden Gate Bridge erheben.

Den schönsten Blick auf die Brücke hat man von der Conzelman Road aus (Achtung: Einbahnstraße). Man kann aber auch über die für Kalifornien typischen kargen Hügel wandern. Schließlich ist eine Aussicht noch schöner, wenn man sie sich erst verdienen muss, nicht wahr?

Am westlichen Ende der Halbinsel (fast schon im Pazifik!) kann man das Bonita Point Fort besichtigen. Es wurde während des Goldrausches errichtet, um den Schiffen den Weg in die Bucht zu weisen. Trotzdem soll es hier zwischen 1850 und 1906 300 Schiffsunglücke gegeben haben. Wieder ein sehr schöner Aussichtspunkt und als Bonus konnten wir noch Seelöwen beobachten.

Sausalito

Es handelt sich um einen kleinen Badeort, der nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt. Es ist ein hübscher Ort mit kleinen schwimmenden Häusern, Geschäften und Restaurants. An schönen Herbsttagen waren die Terrassen voll und die Leute schienen sich zu amüsieren.

In den 60er und 70er Jahren war Sausalito ein beliebter Hippie-Ort. Heute zieht die Gemeinde mit ihren charmanten Häusern mit Blick auf die Bucht wohlhabende Bürger an – sehr schick.

Wie kommt man auf die nördliche Seite der Golden Gate Bridge?

Wir sind mit der Golden Gate Ferry von Sausalito nach San Francisco gefahren. Die Fähre ersetzt die Bootsfahrt in der Bucht und ist viel billiger! An Wochentagen gibt es 9 Abfahrten pro Tag. Die Überfahrt dauert ca. 30 Minuten und führt direkt an Alcatraz, der berühmten Gefängnisinsel, vorbei, mit Downtown und der Golden Gate Bridge im Hintergrund. Es ist wirklich magisch.

Eine andere Möglichkeit ist, mit dem Auto oder Bus über die Golden Gate Bridge auf die andere Seite der Bucht zu fahren. Es ist auch möglich, die Brücke von der Innenstadt aus mit dem Fahrrad zu überqueren, aber die Gegend um die Marin Headlands und Sausalito hat viele Steigungen, so dass die Fahrt eher sportlich ist (wir haben am Samstagmorgen übrigens viele Einheimische auf Rennrädern gesehen).

San Francisco nach Stadtvierteln

San Francisco ist eine große Stadt, in der es viel zu sehen gibt. Wir haben uns auf die Suche gemacht und die unserer Meinung nach interessantesten Viertel und Sehenswürdigkeiten besucht. Das sind unsere Favoriten in San Francisco:

Russian Hill und Nob Hill

Dieser Stadtteil entspricht dem typischen Bild von San Francisco. Hier findet man spektakuläre Hänge und schöne viktorianische Häuser. Von diesem schicken Wohnviertel aus hat man einen Blick auf die Bucht mit ihren Brücken und Alcatraz.

In dieser Gegend der Stadt befindet sich die berühmte Lombard Street, die „kurvenreichste Straße der USA“. Sie hat acht Haarnadelkurven und war Schauplatz zahlreicher Filme.

Downtown und Financial District

Mit der Fähre erreicht man den Financial District mit seinen Wolkenkratzern. Früher kamen hier jährlich 50 Millionen Menschen an. Der Hafen war das Zentrum der Schifffahrt an der Westküste, und so siedelten sich hier die Banken an, die auch heute noch hier zu finden sind.

Das Zentrum des Geschehens ist der Union Square, ein beliebter Ort zum Einkaufen. Hier findet man alle großen Ketten, darunter auch den Levis-Store, in dem man sich seine Jeans besticken lassen kann.

Levi Strauss & Co. besser bekannt als Levi’s

Während des Goldrauschs eröffnete ein bayerischer Einwanderer namens Levi Strauss ein Geschäft für Versorgungsgüter. Dabei erkannte er den Bedarf an strapazierfähiger Arbeitskleidung. So kam es, dass 1873 in San Francisco die Jeans geboren wurde!

Fisherman’s Wharf

Der ehemalige Fischerhafen ist heute ein Stadtteil von San Francisco und eine Attraktion für sich. Es ist ein sehr touristischer Ort mit vielen Museen, Geschäften und Restaurants. Dieser ehemalige Hafen liegt natürlich direkt am Wasser und bietet einen wunderschönen Blick auf Alcatraz und die Golden Gate Bridge. Wir genossen den Sonnenuntergang bei einer Clam Chowder, die bei Boudin in einem Laib Brot serviert wurde!

Pier 39 ist besonders für seinen kleinen Jahrmarkt mit Souvenirläden, Arkaden und einem Aquarium bekannt und ist ein familienfreundliches Ausflugsziel. Trotzdem haben wir diesen Pier besucht, um die Seelöwenkolonie zu beobachten. Seit Ende der 1980er Jahre beobachtet das Marine Mammal Store and Interpretive Center hier täglich eine Seelöwenkolonie. Die Anzahl der anwesenden Seelöwen schwankt stark, aber an Thanksgiving 2009 sollen 1701 Tiere gesichtet worden sein.

Chinatown

Dieser Teil der Stadt ist lebhaft und farbenfroh. Er ist aber auch sehr touristisch und überfüllt. Es ist das größte Chinatown außerhalb Asiens und auch das älteste in Nordamerika (die ersten Einwanderer kamen 1848). 

Das Viertel hat zwei Hauptstraßen, die sehr unterschiedlich sind. Die erste ist die Grant Avenue mit einem Torbogen und vielen billigen Souvenirläden. Die Gebäude in dieser Straße sind im asiatischen Stil gebaut und sehr fotogen. Die Stockton Street sieht zwar nicht so aus, ist aber unserer Meinung nach viel authentischer. Sie ist voll von Händlern (Obst und Gemüse, Fisch, Metzger etc.) und kleinen Kantinen, in denen man essen kann.

Wir beschlossen, in dem Viertel ein paar typische Gerichte zu essen, aber wir haben uns nicht allzu sehr verwöhnt… 

Alamo Square 

Der Alamo Square ist ein charmanter Park, der Lust auf San Francisco macht. Hier sieht es aus wie auf einer Postkarte, wenn die Einheimischen ihre Hunde ausführen, mit ihren Kindern im Park spielen oder ihren Sportarten wie Tennis nachgehen. Es ist auch ein beliebtes Touristenziel, da es ein symbolischer und viel fotografierter Ort in San Francisco ist. Da der Park auf einem Hügel liegt, bietet er einen Blick auf die Innenstadt und die Brücken in der Bucht. Neben der schönen Aussicht ist der Park auch von prächtigen Wohnhäusern umgeben. Häuser im viktorianischen Stil, von denen die Seven Painted Ladies in der Steiner Street am bekanntesten sind. Der Begriff „Painted Ladies“ bezeichnet Häuser, die in drei oder mehr Farben gestrichen sind, um den viktorianischen Baustil zu betonen. Es ist der perfekte Ort für eine kleine Pause, während man die Häuser aus dem späten 19. Jahrhundert und weiter hinten das neue, moderne San Francisco betrachtet – ein wunderbarer Zwischenstopp. Wer hier wohnen will, muss tief in die Tasche greifen: Angeblich wurde das rosa Haus 2020 für 3,5 Millionen Dollar verkauft!

Nicht weit davon entfernt befindet sich das Viertel Castro. Am besten entdeckt man es bei einem Spaziergang und schaut sich die schönen Fassaden, Bars und Restaurants an. Es ist bekannt als das LGBT+-Viertel.

Öffentlicher Nahverkehr in San Francisco

Ein Pluspunkt von San Francisco ist unserer Meinung nach, dass es eine der wenigen amerikanischen Städte ist, die man zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden kann – ohne Auto! Neben U-Bahn und Bus gibt es in San Francisco auch eine Straßenbahn und die berühmten Cable Cars.

Cable car

Eines der Wahrzeichen von San Francisco sind zweifellos die Cable Cars, die die Hügel der Stadt hinauffahren. Sie wurden 1873 in Betrieb genommen und sind heute noch auf drei Linien in Betrieb (damals waren es 22 Linien mit einer Länge von über 120 km). Heute werden sie hauptsächlich von Touristen genutzt, da die Einheimischen schnellere Verkehrsmittel benutzen. Ein Spektakel, das man sich nicht entgehen lassen sollte: An jedem Ende der Strecke müssen die Waggons von Hand auf Drehscheiben in die entgegengesetzte Richtung gedreht werden!

Pro-Tipp: Eine Fahrt mit dem Cable Car kostet 8 $, aber sie sind im unbegrenzten Tagespass für 13 $ enthalten.

Cable car Museum 

In diesem kleinen, kostenlosen Museum, das sich direkt über der Motorzentrale befindet, erfährt man viel über die Geschichte und die Funktionsweise der Cable Cars. Am beeindruckendsten finden wir den Beruf des Fahrers. Ihre Arbeit ist sehr körperlich, da die Fahrzeuge keine Motoren haben. Die Fahrer müssen fast in jeder Kurve und an jeder Steigung mit einer Zange dafür sorgen, dass der Wagen am Seil unter den Schienen hängt, und bei der Talfahrt müssen sie die Bremsen kontrollieren. Ein Besuch des Museums macht die Fahrt in diesem historischen Verkehrsmittel noch schöner.

Tramway 

Die historische Straßenbahn besteht aus alten Wagen aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, die aus der ganzen Welt zusammengetragen wurden. Auf der Linie F kann man diese Erfahrung machen. Sie verläuft entlang der Bucht zwischen Fisherman’s Wharf und Castro und bietet eine Zeitreise in die Vergangenheit.

Ausflüge von San Francisco aus

Neben den drei Tagen, die wir in der Stadt verbrachten, erkundeten wir auch die Umgebung, vor allem das Napa Valley und das Silicon Valley.

Silicon Valley

Etwas südlich von San Francisco liegt das Eldorado der Technologieunternehmen. Das Silicon Valley wurde 1971 nach dem in Computerchips verwendeten Silizium (Silicon) benannt. Fast alle großen Tech-Unternehmen wie Google, Apple, Facebook, Netflix, Intel, Adobe etc. sind hier ansässig. Abgesehen von den Schildern gibt es nicht viel zu sehen, aber es ist trotzdem interessant, dort vorbeizufahren, denn auf diesen 200 Quadratkilometern gibt es viele kluge Köpfe. Nicht zu vergessen ist Stanford, eine der berühmtesten Universitäten der USA. Der Campus mit seinen prächtigen Gebäuden und Palmenalleen ist ein Traum.

Wine Country 

Etwas nördlich von San Francisco liegen zwei kleine Weintäler, die weit über die Grenzen hinaus bekannt sind. Wir lieben Wein und haben immer wieder schöne Erlebnisse in den bekannten Weinregionen Europas und Amerikas gehabt, so dass wir große Erwartungen an Kalifornien hatten. Wir verbrachten zwei Tage im Napa Valley und Sonoma Valley und wurden ehrlich gesagt enttäuscht… Die touristische Gegend und die Atmosphäre in Napa sind sehr karg. Wir hatten den Eindruck, dass die Leute hierher kommen, um ihr Geld zu zeigen, und ja, alles ist sehr teuer! Gut, die Landschaft ist trotzdem sehr schön, aber wir wollten auf keinen Fall eine teure Weinprobe bei Geschäftsleuten machen.

Auf der positiven Seite gefiel uns Sonoma mit seinem ursprünglicheren Charme sehr gut.

Wann sollte man San Francisco besuchen?

„Der schlimmste Winter, den ich je hatte, war ein Sommer in San Francisco“, soll Mark Twain gesagt haben. Anscheinend hat San Francisco nur einen Nachteil: das Klima. Die durchschnittlichen Höchsttemperaturen liegen im Sommer nicht über 20 Grad. Zudem ist die Stadt vor allem im Juli und August in Nebelschwaden gehüllt, die durch den Temperaturunterschied zwischen dem warmen Land im Inneren Kaliforniens und dem kalten Wasser des Pazifiks entstehen. Der Winter hingegen ist sehr mild, Frost ist ein seltenes Phänomen. Deshalb sind Frühling und Herbst die besten Jahreszeiten für einen Besuch in San Francisco, um den Nebel zu vermeiden und die milden Temperaturen zu genießen. Wir besuchten die Stadt am 10., 11. und 12. November und die Temperaturen waren perfekt: wir hatten keine Nebelbänke und nur blauen Himmel zwischen 15 und 20°C.

Interaktive Karte zu San Francisco

Klicke auf die Karte, um alle Punkte anzuzeigen.

Unser Fazit

Alles in allem ist San Francisco eine unglaublich vielfältige Stadt, die für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Von den Hügeln des Russian Hill über die natürliche Schönheit der Marin Headlands bis hin zu den belebten Straßen von Chinatown und den Docks von Fisherman’s Wharf – San Francisco ist eine Stadt, die uns an jeder Ecke in Erstaunen versetzte. Und natürlich darf man die berühmten Cable Cars nicht vergessen, eines der Wahrzeichen der Stadt. San Francisco ist also definitiv eine Stadt, die man sich auf die Reiseliste schreiben sollte.

3 Kommentare

  1. Hallo ihr Lieben, wieder sehr einladend Eure Ausführungen. Vielleicht sollten wir doch auch noch mal nach San Francisco 😄 auch eure geschichtlichen Rückblicke gefallen mir.

  2. San Francisco ist immer wieder schön. Meine meistbesuchte Stadt in Nordamerika. Das letzte Mal ist aber auch schon wieder über 20 Jahre her. Wird also Zeit für einen weiteren Besuch und liegt ja auf dem Weg von Santa Fe nach Fairbanks.

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