Roadtrip entlang der Küste von Texas

Texas ist ein riesiger und abwechslungsreicher Bundesstaat, der für jeden Geschmack etwas zu bieten hat, sei es Geschichte, Natur oder Strand. Im Dezember 2022 durchquerten wir Texas von Norden nach Süden, nachdem wir zuvor die spektakulären Carlsbad Caverns in New Mexico besucht hatten. Besonders interessant war die Fahrt durch das Permian Basin, wo wir an unzähligen Pumpen und Bohrtürmen zur Ölförderung vorbeikamen. Hier werden 20% des amerikanischen Erdöls gefördert. Nicht besonders schön und auch keinen Stopp wert, aber sehr beeindruckend.

Unser erstes Ziel war San Antonio, die zweitgrößte Stadt des Lone Star State, gefolgt von der Padre Island National Seashore und schließlich Galveston, einem beliebten Ferienort am Golf von Mexiko.

San Antonio

The Alamo: Wahrzeichen von San Antonio

Das Alamo ist das berühmteste Wahrzeichen von San Antonio. Es war ursprünglich eine spanische Mission und später ein Fort, dass von der spanischen Kavallerie genutzt wurde und dann von den Mexikanern. Im Jahr 1835 wurde das Alamo von texanischen Rebellen besetzt. Die mexikanische Armee belagerte das Fort und stürmte es nach 13 Tagen heroischen Widerstands der Texaner. Die Schlacht um das Alamo wurde zum einem Symbol des texanischen Freiheitskampfes und „Remember the Alamo“  zu einem Schlachtruf für spätere Generationen. Wir waren beeindruckt von der Geschichte, aber nicht so sehr von der Ruine selbst. Trotzdem ist der Besuch natürlich ein Muss, wenn man in San Antonio ist.

Der malerische River Walk

Ein weiteres Highlight von San Antonio ist der River Walk, eine malerische Promenade entlang des San Antonio River. Jede Menge Restaurants und Geschäfte buhlen um die Gunst der Touristen. Außerdem werden Bootsfahrten auf dem Kanal angeboten. Der River Walk ist in nächster Nähe zu wichtigen Sehenswürdigkeiten wie dem Alamo. Wir haben es genossen, am Kanalrand entlang zu schlendern und die lebhafte Atmosphäre zu spüren. Zum Abschluss sind wir im Prost Haus eingekehrt, ein Restaurant mit deutschem Bier und von Deutschland inspirierter Küche. Wir trafen die Entscheidung weniger wegen der deutschen Spezialitäten sondern wegen der guten Lage der Terrasse. Von dort aus hatten wir einen tollen Blick auf den River Walk und die vorbeifahrenden Boote.

KOA Campingplatz in San Antonio

Für unseren Aufenthalt in San Antonio haben wir uns für den KOA Campingplatz entschieden, der zu einer Kette von hochwertigen Campingplätzen in den USA und Kanada gehört. Der Campingplatz liegt nur 10 Minuten von der Innenstadt entfernt und bietet viele Annehmlichkeiten wie einen Pool, einen Spielplatz und einen Waschsalon. Wir hatten einen Zeltplatz mit Wasser, Strom und einem beleuchteten Unterstand zum Kochen gebucht (sehr praktisch!), der uns 40,89$ pro Nacht gekostet hat. Das fanden wir sehr erschwinglich für einen KOA Campingplatz, wobei wir Glück hatten, dass wir mit dem Sprinter auf einen Zeltplatz durften, und nicht auf einen deutlich teureren Platz für Wohnmobile mussten. Das Hauptargument für den KOA war die Bushaltestelle direkt vor dem Campingplatz, die uns eine bequeme Anbindung an die Stadt bot. Wir waren sehr zufrieden mit unserem Aufenthalt und können den KOA Campingplatz in San Antonio empfehlen.

Link zum San Antonio KOA

Padre Island National Seashore

Meilenlange Strände

Nachdem wir die Großstadt verlassen hatten, fuhren wir hinter Corpus Christi an den Golf von Mexiko. Dann setzten wir über auf die Barriereinsel und erreichten Padre Island. Padre Island National Seashore ist ein atemberaubendes Naturschutzgebiet an der Küste von Texas – 66 Meilen unberührter Strand, an dem man die Sonne, den Sand und das Meer genießen kann. Es ist ein wichtiger Lebensraum für Meeresschildkröten und Vögel, die hier nisten. Wir haben einen erholsamen Strandspaziergang gemacht, vom Campingplatz bis zum Malaquite Visitor Center. Dort kann man mehr über die Natur und die Geschichte des Parks erfahren. Zwischen Juni und August kann man, wenn man früh aufsteht und mit etwas Glück, das Schlüpfen der Meeresschildkröten beobachten. Der Eintritt in den Park kostet 10 $ pro Fahrzeug für sieben Tage, aber wir konnten kostenlos mit unserem America the Beautiful Pass hinein, dem Jahrespass für amerikanische Nationalparks.

Campingplatz in den Dünen: Malaquite Campground

Wir entschieden uns für den Malaquite Campground und somit für eine Nacht direkt hinter den Dünen – eine einzigartige Erfahrung. Unser Stellplatz hatte quasi einen direkten Zugang zum Strand und so haben wir die ganze Zeit das Meer rauschen hören. Von unseren hinteren Fenstern aus hatten wir einen traumhaften Blick auf den Golf von Mexiko. Die einzige Herausforderung war die hohe Luftfeuchtigkeit, die unsere Klamotten komplett durchnässt hat. Aber bei dieser beeindruckenden Lage und den sommerlichen Temperaturen war das leicht zu verkraften. Der Preis für eine Nacht lag bei nur 14 $, wobei es keine Services gibt. Wer mehr Abenteuer sucht, kann auch am Strand campen, und das sogar kostenlos. Das ist für alle Besucher möglich, aber nur mit Zelt oder einem Fahrzeug mit Allradantrieb zu empfehlen.

Link zum Malaquite Campground und weiteren Campingmöglichkeiten an der Padre Island National Seashore

Galveston

Galveston: Pleasure Pier und The Strand

Unser nächstes Ziel war die Stadt Galveston, die uns mit ihren eindrucksvollen Ferienhäusern und ihrem langen Sandstrand beeindruckte. Die Stadt befindet sich ebenfalls auf einer Barriereinsel im Golf von Mexiko nicht weit von Houston entfernt. Viele Häuser sind auf Stelzen gebaut, um sie vor Überflutungen zu schützen. Galveston bietet viele Attraktionen für jeden Geschmack, wie zum Beispiel den Pleasure Pier mit einem Rummelplatz für Kinder und das charmante Viertel The Strand mit seinen Restaurants und Souvenirläden, sowie einer historischen Straßenbahn. Wir sahen auch zwei riesige Kreuzfahrtschiffe am Hafen, die bereit waren, neue Gäste an Bord zu nehmen. 

Wir waren während der Fußballweltmeisterschaft dort und suchten dementsprechend eine Bar, um das Viertelfinalspiel zwischen Frankreich und England zu sehen. Nicht so einfach in Texas! Wir entschieden uns für das Brewchachos, das mehrere Fernseher im Freien bot. Nachdem einer auf unser Programm umgeschaltet wurde, konnten wir dem Spiel bei leckeren Nachos mitfieberten.

Camping im Galveston Island State Park

Nur wenige Kilometer vom Ferienort Galveston entfernt, liegt der Galveston Island State Park, der sowohl auf der Strand- als auch auf der Buchtseite Campingplätze anbietet. Wir wählten den Campingplatz auf der Buchtseite, weil wir die Nacht zuvor auf Padre Island zu viel Feuchtigkeit am Meer erlebt hatten. Trotzdem war es sehr schwül. Auf der Buchtseite fehlte dazu der Wind und so mussten wir das erste Mal auf der Reise gegen viele Moskitos kämpfen. Am nächsten Morgen war die Mückensituation noch schlimmer als am Abend. Sobald wir uns dem Rasen näherten, wurden wir von unzähligen Moskitos umschwärmt. Wir schauten zurück auf unsere vergangenen Reisetage und fragten uns, was wir unangenehmer finden, Kälte oder Moskitos? Wir konnten uns nicht entscheiden. Wir genossen die Wärme in Texas im Vergleich zu anderen Stationen unseres Roadtrips, aber die Mücken waren lästig. Der Stellplatz kostete 20 $ für die Nacht.

Link zu den Campingplätzen des Galveston Island State Park

Interaktive Karte zu Texas

Klicke auf die Karte, um die Punkte anzuzeigen.

Unser Fazit

Unser Roadtrip entlang der texanischen Küste führte uns von der geschichtsträchtigen Stadt San Antonio über die atemberaubende Padre Island National Seashore bis hin zum charmanten Ferienort Galveston. Jeder Stopp bot uns einzigartige Erlebnisse und zeigte uns die Vielfalt des Lone Star State. Obwohl wir uns manchmal über Kälte oder Moskitos beschwerten, haben wir die Wärme in Texas und die zahlreichen Abenteuer, die uns auf dieser Reise begegneten, genossen.

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