Ein Muss auf unserem Roadtrip war der Besuch des Grand Canyon, dieses grandiosen Naturwunders, und wir wurden nicht enttäuscht!
Aufgrund der kalten Temperaturen beschlossen wir, nur einen Tag im Park zu verbringen. Am Vormittag machten wir eine Wanderung und bewunderten die vielen Aussichtspunkte bis zum Sonnenuntergang, ohne uns gehetzt zu fühlen. Unserer Meinung nach reichte ein Tag aus, um alles zu genießen und alle Aussichtspunkte auf sich wirken zu lassen!
Der Grand Canyon ist ein spektakuläres Beispiel für die Arbeit der Natur im Laufe der Zeit. Er entstand vor etwa 5 bis 6 Millionen Jahren, als der Colorado River begann, sich durch die Felsen des Plateaus in Arizona, einer trockenen Region im Südwesten der USA, zu graben. Im Laufe der Jahrmillionen wurden die Gesteinsschichten durch Wasser, Wind und Eis abgetragen. Ältere und tiefere Schichten der Erdkruste wurden freigelegt. Heute ist der Grand Canyon gigantisch, daher auch der Name „Grand“, was im Englischen so viel bedeutet wie „schön und beeindruckend durch sein Aussehen, seine Größe oder seinen Stil“. Er ist 450 Kilometer lang, bis zu 29 Kilometer breit und 1,6 Kilometer tief. Die exponierten Felswände des Canyons bieten daher einen atemberaubenden Blick auf die geologische Geschichte der Region.
Was kann man im Grand Canyon National Park unternehmen?
Ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung des Parks ist das Grand Canyon Village am Eingang. Hier gibt es eine große Auswahl an Restaurants, Souvenirläden und Hotels. Hier befindet sich auch das Visitor Center, ein Muss für jeden Grand Canyon Besucher. Die Ranger beantworten alle Fragen und geben Informationen und Karten, um den Besuch optimal zu planen.
Wir haben den Grand Canyon Ende November besucht und sind nicht zum North Rim gefahren. Im Süden war es schon ziemlich kalt und der Norden stand kurz vor der Schließung für den Winter. Für einen ersten Besuch gibt es am South Rim auf jeden Fall genug zu sehen.
Fun Fact: Die Entfernung zwischen den beiden Ufern des Canyons beträgt weniger als 20 km Luftlinie. Mit dem Auto muss man allerdings 338 km auf dem South Rim to North Rim Highway zurücklegen.
Wandern am Grand Canyon
Bright Angel Trail
Eine der besten Möglichkeiten, die Weite des Grand Canyon zu erleben, ist unserer Meinung nach eine Wanderung durch den Canyon. Es ist sogar möglich, auf dem Grund zu übernachten. Mangels Vorbereitung, Zugangsgenehmigung, Zelt und ein wenig Training werden wir dies bei einem unserer nächsten Besuche tun… Es sind 1320 Meter (4340 Fuß) zu erklimmen!
Es ist aber auch möglich, nur einen Teil des Weges bergab zu gehen. Am South Rim gibt es zwei Möglichkeiten. Wir haben uns für den Bright Angel Trail entschieden, da dieser nach unseren Recherchen am besten ausgebaut ist. Es gibt auch die Möglichkeit, vom North Rim hinunter zu gehen und sogar 28 km von einem Ufer zum anderen zu wandern. Wow, das wäre bestimmt ein tolles Erlebnis, das wir uns für unseren nächsten Besuch aufheben!
Der Angel Trail bietet auf seiner gesamten Strecke spektakuläre und einzigartige Ausblicke auf den Canyon und seine Felswände. Er beginnt auf einer Höhe von 2.085 m und führt hinunter zum Colorado River. Je tiefer wir kamen, desto mehr neue Formationen des Canyons entdeckten wir, die man von oben nicht sehen konnte. Eine weitere Überraschung war das Vorhandensein von Vegetation, wo wir doch eigentlich nur Felsen erwartet hatten.
Das Besondere an einer Canyonwanderung ist, dass es zuerst bergab geht. Man muss also seine Energie und sein Wasser gut kalkulieren. Man kann davon ausgehen, dass man für den Rückweg doppelt so lange braucht wie für den Hinweg. Nach ca. 2,4 km (1,5 Meilen) Abstieg und 350 Höhenmetern haben wir kurz hinter dem Resthouse angehalten.
Auf dem Weg und vor allem am Anfang gab es viele Schilder, die auf die Gefahren hinwiesen, um die Besucher zu sensibilisieren. Der Abschnitt, den wir gegangen sind, war sehr gut ausgebaut und leicht zu gehen. Trotzdem kehrten wir nach weniger als 3 km Abstieg um, da wir noch genügend Zeit für unsere anderen Pläne haben wollten.
Trail of time
Um mehr über die Geologie des Canyons zu erfahren, machten wir uns anschließend auf den Weg zum Trail of Time. Mit einer Länge von 4,5 km ist dies ein informativer Spaziergang entlang des South Rim. Auf diesem Weg kann man die lange und faszinierende geologische Geschichte entdecken, denn 1 Meter zurückgelegter Weg entspricht 1 Million vergangener Jahre. Schautafeln und interaktive Ausstellungen zeigen die verschiedenen Gesteinsschichten des Canyons, Fossilien und die geologischen Ereignisse, die die Landschaft geformt haben, um besser zu verstehen, wo man sich gerade befindet.
Die Entstehung des Grand Canyon
Der Grand Canyon ist hauptsächlich durch den Colorado River entstanden, der sich über Millionen von Jahren durch das Gestein des Colorado Plateaus gegraben hat. Der Erosionsprozess begann, als sich die tektonischen Platten zu heben begannen und das Plateau bildeten. Im Laufe der Zeit bahnte sich das Wasser seinen Weg durch die verschiedenen Gesteinsschichten und schuf dabei Klippen, Gipfel und Täler. Die ältesten Schichten wurden freigelegt, während die oberen Schichten abgetragen wurden. Neben der Erosion spielte auch das aride Klima eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Grand Canyon. Auch die extremen Temperaturschwankungen, das Gefrieren und Auftauen, trugen zur Verbreiterung des Canyons bei.
Die Entstehung des Grand Canyon ist ein komplexes Phänomen. Wir finden, dass dieses Video des Nationalparks eine gute Erklärung bietet: https://www.nps.gov/grca/learn/nature/grca-geology.htm (nur auf Englisch).
Aussichtspunkte auf den Grand Canyon
Den Nachmittag verbrachten wir damit, die Aussicht von den verschiedenen spektakulären Aussichtspunkten des Rim Trails zu genießen. Auf einer Gesamtlänge von 20 Meilen (32 km) gibt es zahlreiche Aussichtspunkte entlang des Weges, der zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus zurückgelegt werden kann. Von jedem Aussichtspunkt aus kann man die wunderschönen Felsformationen, die steilen Felswände und die tiefe Schlucht bewundern. Jeder Aussichtspunkt hat seinen eigenen Charme und bietet eine einzigartige Perspektive auf den Canyon. Die beliebtesten Aussichtspunkte sind Mather Point und Hopi Point, die beide sehr schön waren. Am besten gefielen uns jedoch The Abyss, wo die Klippen sehr steil sind, Mohave Point, der sich besonders gut zum Fotografieren eignet, und schließlich Pima Point, unser Favorit, weil man von dort aus den Colorado River 1,6 Meilen (2500 m) tiefer sehen kann.
Wir sind zwischen einigen Aussichtspunkten gelaufen. Es ist sehr flach und leicht, da man am Rand des Canyons läuft. Um größere Entfernungen zurückzulegen, nutzten wir auch den Shuttle-Bus. Als wir uns ein wenig von den Menschenmassen entfernten, hatten wir sogar das Glück, einer Herde Bergziegen zu begegnen.
Wer die natürliche Schönheit des Grand Canyon erleben möchte, für den ist der Rim Trail ein unvergessliches Erlebnis.
Der Shuttle-Bus
Der Grand Canyon National Park bietet seit 40 Jahren einen kostenlosen Shuttle-Service für Besucher an. Die Shuttle-Busse verkehren den ganzen Tag über etwa alle 10 bis 15 Minuten und halten an mehreren Haltestellen entlang des Rim Trails. Man kann nach Belieben ein- und aussteigen und die verschiedenen Aussichtspunkte auf den Canyon bewundern. Die Shuttlefahrer sind auch eine zuverlässige Informationsquelle und geben Tipps zu den besten Aussichtspunkten und Aktivitäten. Bei unserer Ankunft im Nationalpark parkten wir den Sprinter. Dann haben wir alle Wege mit dem Shuttle zurückgelegt. Das ersparte uns mehrmaliges Umparken, was sehr praktisch war.
Wann ist die beste Reisezeit für den Grand Canyon?
Wenn man an den Grand Canyon und diese Region im Südwesten Amerikas denkt, stellt man sich oft warme Temperaturen vor. Dies war jedoch ohne Zweifel der Tag, an dem es uns auf unserem Road Trip am kältesten war.
Tatsächlich gibt es im Grand Canyon aufgrund seiner Höhenlage eine Vielzahl von Wetterbedingungen. Am South Rim befindet man sich auf einer Höhe von 2133 Metern, am North Rim auf 2438 Metern. Der Colorado River im Canyon liegt 760 Meter über dem Meeresspiegel.
Das Klima ist abwechslungsreich mit kalten Wintern und heißen Sommern. Die Sommertemperaturen sind hoch am South Rim mit durchschnittlich 80 F (27 bis 32°C) und über 100 F (38°C) in der Nähe des Flusses.
Die Temperaturen im Herbst sind angenehm, aber kühler, wobei die Durchschnittstemperaturen allmählich sinken. Im Winter kann es extrem kalt werden, mit Schnee, vereisten Wanderwegen und möglichen Straßensperrungen. Die Nächte sind sehr kalt, aber die vielen Sonnenstunden am Tag sorgen dafür, dass die Temperaturen normalerweise über dem Gefrierpunkt liegen. Der Grand Canyon erhält durchschnittlich 3,6 Meter Schnee pro Jahr am North Rim. Deshalb ist er im Winter geschlossen!
Die beste Zeit, den Grand Canyon zu besuchen, ist daher im Frühjahr oder Herbst, wenn die Temperaturen milder sind und alle Aktivitäten möglich sind.
Unser Fazit
Der Grand Canyon National Park ist ein faszinierendes Reiseziel. Er bietet eine Vielzahl von Erlebnissen, sei es um atemberaubende Ausblicke zu genießen, auf Wanderwegen aller Schwierigkeitsgrade zu wandern oder mehr über dieses Naturwunder zu erfahren.
Mit seinem wechselhaften Wetter ist es wichtig, sich gut auf die Jahreszeit vorzubereiten, um diese einzigartige Landschaft in vollen Zügen genießen zu können. Wir sind der Meinung, dass der Grand Canyon unabhängig von der Jahreszeit ein Muss für alle Natur- und Abenteuerliebhaber ist. Er ist einfach unglaublich!
Ich stand auch schon mal da, wo Alex den Colorado River bewundert. https://home.mycloud.com/action/share/c119eb89-6181-4836-898b-318ad9b9d989
Ihr beschreibt das sehr schön. Obwohl wir schon einmal dort waren werden wir den Grand Canyon mit Sicherheit noch einmal besuchen. Die unterschiedlichen Farben sind einfach toll😍